Freitag, 13. August 2010

4.0 Mio. neue Social Media Nutzer in Deutschland: ARD/ZDF Online-Studie



Die brandaktuelle ARD/ZDF Online-Studie ist da! Hier die wichtigsten Ergebnisse, etwas schöner aufbearbeitet als von den Öffentlich-Rechtlichen:


1. Es gibt 5,5 Mio. neue Internetnutzer in Deutschland seit 2009! Das ist der stärkste Anstieg seit 2002. Das sind 49 Mio. Menschen!

2. Es gibt 4,0 Mio. neue "Nutzer von Online Communities!" Das sind 15.7 Millionen Menschen und ein Anstieg um 34% zu 2009 !!!


3. Da soll noch einer sagen, die Generation Ü-40 sei online nicht so stark vertreten. Die grösste Gruppe an Onlinern (in Mio.) ist zwischen 40 und 49 Jahre alt, darauf folgen die 30-39 Jährigen sowie die 20-29 Jährigen. 100% der 14-19 sind Online!!!



4. Nutzung von E-Mail und Suchmaschine immer noch mit Abstand am stärksten genutzt (je über 80% der Onliner). Darauf folgen Einfach so im Internet surfen und gezielt nach Angeboten suchen (wurden aufgrund der "Übersichtlichkeit" aus dem Diagramm gelassen)



5. Online-Communities mit enormem Wachstum in den letzten Jahren! 32% der Onliner sind inzwischen Nutzer von Online-Communities - ein Anstieg um 34% von 2009.



6. Ich freue mich sehr, wenn ihr den Beitrag tweetet, postet oder sonst etwas damit anstellt. (Unten kann man dat einfach anklicke ;-) Kommentare sind auch extrem gern gesehen.

7. Die gesamten Ergebnisse findet ihr unter: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=onlinenutzung0



Beste Grüsse, Christoph

Sonntag, 8. August 2010

BestCase 10rappen.ch: So wird Online-Campaigning heute gemacht!




Während andere NGOs noch darüber nachdenken, ob sie sich denn auch in die sozialen Medien bewegen sollen - hat die schweizer NGO "Erklärung von Bern" gezeigt, dass Online-Campaigning auch in der Schweiz funktionieren kann. Und auch, dass Social Media nicht nur "Ich hab 840 Fans auf Facebook" bedeutet. Danke an EvB, genauer an Roseli Ferreira, für die schnelle und ausführliche Beantwortung meiner Fragen per E-Mail: Das ist Social Media Management wie es sein sollte! Ich will diesmal vor allem auf die Bewerbung der Kampagne eingehen, da dies für viele NGOs noch eine BlackBox darstellt.



INHALT:
Die Krise:
- 10 Rappen mehr pro T-Shirt würde Näherinnen in Entwicklungsländern reichen, um ein würdiges Leben zu führen. Schuld daran sind vor allem westliche Mode-Labels, die zwar den gesetzlichen Mindestlohn zahlen, dieser sei in vielen Ländern aber aufgrund des Konkurrenzdruckes jedoch geringer als der Existenzlohn.

Die Opportunity:
- Unterstützer können jede Woche (über 10 Wochen) bis zu 4 Modelabels eine persönliche Botschaft inklusive individualisiertem Video senden. Somit kann Druck auf die Labels ausgeübt werden, da diese erkennen, dass viele ihrer Kunden sich fairere Arbeitsbedingungen für die Herstellung der T-Shirts wünschen.

Die kreative Umsetzung:
- Grafisch ist die Protest-Aktion sehr schön umgesetzt, wenn auch manchmal schon ein bisschen zu viel auf einmal. Das im Zentrum stehende Kampagnenvideo schafft es innerhalb weniger Minuten das Problem auch für vorher-nicht-involvierte Besucher einfach, verständlich und trotzdem professionell darzulegen: Respekt! Schön finde ich auch, dass dem Protestieren die Möglichkeit angehängt wird zu spenden, was laut EvB auch rege genutzt wird!


BEWERBUNG:
Online-PR? "Wir haben unsere Kampagne am Montag, um 10:00 mit einem Artikel auf 20min.ch lanciert: http://www.20min.ch/finance/news/story/10405581. Der hat einmal für kontroverse Kommentare gesorgt( 137 Stück), was gut ist, und zeigt, wie bewegend das Thema ist, und für ca. 40% des Traffics an diesem Tag"

Kooperationen? "Wir haben eine Kooperation mit der Aktion 72 Stunden – all diese Jugendlichen haben in den letzten Wochen ein Aktions-Paket erhalten, in dem auch Kampagnenmaterial von uns drin war. Um das nachvollziehen zu können, haben wir unterschiedliche URLs kommuniziert. Am Tag des Launches stammten ca. 35% des Traffics von dieser Aktion."

Soziale Netzwerke? "Facebook ist in der ersten Woche auf Platz 2 der Referrer, Twitter auf Platz 10. Via Facebook und Twitter sind diverse, meinungsstarke Blogs auf die Kampagne aufmerksam geworden und haben darüber geschrieben, bspw.: http://www.kirstenbrodde.de/"

Newsletter? "Auf unseren Sonder-Newsletter am Dienstag hin hagelte es Proteste und Online-Spenden; wir haben einen Verteiler von ca. 20‘000 Adressen"

Banner? "Wir haben keine Banner geschaltet; in unserem Partner-Netzwerk haben einzelne NGOs jedoch auf die Kampagne verwiesen..."


ERFOLGSFAKTOREN BEWERBUNG:


Einbindung der Unterstützer:
Grundlage sämtlichen Bewerbungserfolges war demnach die Einbindung der Unterstützer, in diesem Falle per "Aktionspaket" zum Anfassen. Die Unterstützer bekommen somit nicht nur das Gefühl Teil der Kampagne zu sein, sie SIND Teil der Kampagne. Die 137 Kommentare bei 20min.ch wurden vermutlich stark durch die Aktivität dieser Kern-Unterstützer forciert

Soziales Objekt:
>> Jedem Unterstützer wird nach dem Versenden der Protest-Mail ein personalisiertes Video zur Verfügung gestellt, das sogenannte "soziale Objekt". Aufgrund der Personalisierung erhält dieses einen höheren Viralitätswert - der Unterstützer kann das Video somit einerseits nutzen um den Protest voran zu treiben (durch Bedürfnisse anderer angetrieben) als auch zeigen, dass er selbst daran teilgenommen hat (durch eigene Bedürfnisse nach Selbstdarstellung angetrieben). Laut EvB senden etwa 1/3 der Protestanten ihr Video auch an ihr soziales Netzwerk, was bei 3.900 Unterschriften immerhin 1.300 "kostenlose" Mitteillungen sind!

Crisis-tunity:
>> Julius van de Laar, Deutschland-Leiter von Avaaz, hat mich mit diesem Begriff vertraut gemacht. "Die Krise muss da sein, aber es braucht auch die Möglichkeit daran etwas zu ändern." Hier wird nicht gesagt: Sende einen Protest an irgendeine Produktionsstätte in Indien. Hier wird ein dem Unterstützer vertrauter Konzern (Model-Label) als "Feind" dargestellt, der befeuert wird. Und jeder Konzern heutzutage weiss, was schlechte Social-Media-Publicity für ihn bedeuten kann (siehe Nestle). Somit bietet man dem Unterstützer ein Feindbild aus seiner eigenen Lebenswelt.

Retention:
>> Jede Woche (10 Wochen lang) werden 4 weitere Modelabels vorgestellt, welche sich nicht für einen Existenzlohn verzichten. Der Unterstützer kann eine Reminder-Email bestellen und somit immer wieder am Protest teilnehmen und natürlich auch als Mutliplikator der Botschaft fungieren. Dieses Prinzip gefällt mir extrem gut, da ich das so bisher noch nicht gesehen habe.


FAZIT: Thumbs Up!

P.S.: Eventuell würde ich über eine kleine Facebook-Anzeigenschaltung mit stark fokussierter Zielgruppe nachdenken, um den Protest am Laufen zu halten...

Freue mich über Feedback! Cheers, Christoph

Freitag, 6. August 2010

Umfrage-Ergebnisse "Social Media Nutzen für NGOS"

Hier kurz die Ergebnisse meiner kleinen Blog-Umfrage. Da sich mein Blog nur an Fundraiser & NGO-Kommunikatoren richtet werte ich die Umfrage einfach mal als "Experten-Umfrage" (n = 14). Vielen Dank an alle Teilnehmer!

Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass Mehrfachantworten möglich waren!

"Welchen Nutzen bietet Social Media für NGOs":



Social Media hat demnach vor allem den Nutzen neue Unterstützer durch Peer-to-Peer Kommunikation zu gewinnen (85%) und bestehende Unterstützer durch Integration und Dialog zu aktivieren und zu binden (78%).

Auch die Möglichkeit neue Ideen für eigene Aktivitäten zu sammeln wurde von der Hälfte der Umfrage-Teilnehmer als Nutzen der sozialen Medien heraus gestellt (50%).

Nur 21% glauben daran, dass durch Social Media auch konkret Spenden generiert werden können. Jedoch wird Online (v.a. in den jüngeren Zielgruppen) selten aus einem Interessenten direkt ein Spender. Der Interessent möchte durch Dialog und Integration zuerst einmal eine Beziehung zur NGO aufbauen, um dann zu entscheiden ob er die NGO auch weiterhin und eventuell auch mit Geldspenden unterstützen wird.

Social Media bietet demnach einen niedrigschwelligen Zugang zur NGO und eine Möglichkeit der proaktiven Teilnahme und Veränderung.

P.S. Die zweite Umfrage ist so eben Online (siehe rechte Spalte). Ich freue mich auch hier sehr über eure Meinung!

1000 Dank. Beste Grüsse, Christoph

Dienstag, 29. Juni 2010

Mein erster Job als Online-Konzepter

So,

mein erstes Projekt als "Online-Konzepter" ist ab heute ONLINE! Seit wann ich "Online-Konzepter" bin? - seitdem Helvetas und deren Agentur Spinas I Gemperle mir zu meinen Thesis-Fragen Rede und Antwort gestanden haben und ich dafür bei diesem Online-Projekt mitkonzeptet habe.

Die Kampagne:
Eine Kampagne, welche Aktivisten und Kreative integriert und anhand dieser Multiplikatoren Reichweite und Spenden generieren soll. Kurz gesagt: Ein Videowettbewerb für Helvetas, eine der grössten NGOs der Schweiz! Es war toll mit einer so mutigen und innovativen Organisation zusammen zu arbeiten und eine so tolle Crowdsourcing Kampagne zu konzipieren.

Hier geht`s zur Website - am Besten mal kurz durchklicken:
www.spende-deine-idee.ch




Grundgedanke/Ziel:

Kreative und aktive junge Menschen sollen anstelle von Geld ihre Kreativität für einen guten Zweck spenden. Daher auch der Titel des Wettbewerbs "Spende deine Idee". Anhand von Video-Clips zum Thema "Mit Wasser gegen den Hunger" sollen die Teilnehmer auf die Wassernot & die damit zusammenhängenden Hungerprobleme aufmerksam machen und das Video an so viele Menschen wie möglich versenden. Die Kreativität und Innovativität des Clips steht im Vordergrund. Aktive & interessierte Menschen sind bekanntermassen zu einem grossen Teil Meinungsführer mit weitreichendem Freundeskreis (on & offline). Jeder Filmer hängt ans Ende seines Filmes eine Helvetas-Schlusstafel, welche den Betrachter zum Unterstützen und Spenden aufruft. Somit wird der Tatendrang der Teilnehmer gebündelt und auf ein Ziel hingeführt: Aufmerksamkeit für das Thema generieren sowie die Möglichkeit durch eine kleine Spende etwas zu zu verändern.

Bewerbung 1.Phase:
- Animierter Trailer, welcher den Wettbewerb ankündigt
- Zielgruppenspezifische Facebook Ads
- Social Media Engagement + Website-Integration
- Tell-a-Friend Funktionen
- Google Grants
- Newsletter & Banner auf students.ch
- Newsletter eigener Verteiler
- Prominente Ankündigung auf helvetas.ch
- Bewerbung auf ronorp
- Online-PR schweizweit
- Hoffentlich ein paar Nennungen in Blogs und Tweets (Danke euch :-))


Viraler Mechanismus 2. Phase:
Es gewinnt nicht nur der Teilnehmer mit dem (laut Jury) besten Film, sondern es gibt auch einen Preis für die meisten Views + Votes sowie einen Preis für die meisten Spenden, die ein Film generiert hat. Somit ist es dem Teilnehmer neben seiner kreativen Arbeit auch ein Anliegen, dass möglichst viele Menschen seinen Film sehen und gute Freunde + Familie dafür Spenden. Er wird selbst Teil der Kampagne und somit Kommunikator für die Botschaft von Helvetas.

Eure Meinung:
Wir (Helvetas und Ich) würden uns extrem freuen, wenn ihr eure Meinung in eurem Blog oder auf Twitter und Facebook preisgebt. Wir freuen uns über jede Nennung, jede Meinung, jede Kritik, jedes Lob! Danke Euch!

Mittwoch, 16. Juni 2010

Neue Medien - neues Nutzungsverhalten


Wie hat sich das Nutzerverhalten der Menschen durch die neuen Medien geändert hat und was muss man bei der Kommunikation im Web berücksichtigen?




Von der Couch-Potato zum Prosumenten:

Der einst passive Medienkonsument wird zum aktiv mitgestaltenden Mediennutzer, der Inhalte sowohl konsumiert als auch produziert.


Vom Monolog zum Dialog:

Web 2.0-Nutzer verstehen Marken als „Freunde“ und wollen in einen Dialog mit ihnen treten. Wer nur redet, aber nicht zuhört und antwortet – ist schnell nicht mehr interessant.


Von der Informations- zur Kommunikationsplattform: Soziale Netzwerke basieren auf der Kommunikation und Vernetzung ihrer Mitglieder. Menschen agieren, reagieren und interagieren miteinander in Echtzeit. Die persönliche Empfehlung nimmt einen immer grösseren Stellenwert ein.


Vom Push- zum Pull-Marketing:

Eine steigende Werberesistenz sorgt dafür, dass das alleinige „Herausschreien“ von Werbebotschaften nicht mehr reicht. Das Internet erlaubt die aktive Auswahl von Inhalten, jeder Nutzer bestimmt selbst welchen Inhalt er wann konsumiert.


Vom X zum Y:

Was fällt euch sonst noch Grundlegendes ein, dass sich im Nutzerverhalten geändert hat und auf das man bei der Kommunikation im Web berücksichtigen muss?