Nicht ganz unerwartet, ist der #Kony-Aktiontag - an dem auf der ganzen Welt hätten Kony 2012 Poster aufgehängt werden sollen - vollkommen ins Wasser gefallen. In Zürich konnte ich in Eigenrecherche drei DINA-3 Plakätchen sowie das Gegenstatement der Agentur Feinheit ausmachen. Google zeigt 2 deutschsprachige Newstreffer und auch in den internationalen E-Medien wird von einem Flop gesprochen. In diesem Blogpost soll die Frage erörtert werden, warum die Aktion so erfolglos war und was es für Möglichkeiten gibt Menschen zu mehr als einem Klick zu bewegen. Hier erst einmal aus meiner Sicht vier Hürden der Kony-Kampagne:
1. Emotionaler Zeitfaktor:
Wie im Guardian sehr schön zitiert "Kony is so last month." - Mehr als 7 Wochen nach dem Video-Launch ist man emotional so weit von den Kindersoldaten entfernt, dass eben nur wenige bereit sind ein so hohes Involvement einzugehen.
2. Umfassende Kritik:
Die harte Kritik an der Kampagne (sowohl berechtigt als auch unberechtigt) hat wohl dazu geführt , dass viele sehr schnell selbst nicht mehr so recht wussten, was sie von der Organisation halten sollten.
3. Höhe des Involvements:
Der Sprung vom "Share this Video" zu "Get the action kid, wait 7 weeks, get some friends, get up late at night, go out, hang those billboards, don't get caught..." ist definitiv ein sehr sehr grosser und für viele wohl zu gross.
Viel spannender als die Frage, warum es nicht geklappt hat - ist jedoch die Frage, wie es zukünftig noch möglich sein kann Menschen über das Internet dazu zu bewegen auch im realen Leben aktiv zu werden und sich für ihre Überzeugung einzusetzen. Dazu hier noch mein Lieblings-Kony-Foto aus Zürich mit einer kreativen Anpassung des Kony-Plakates (ONLY if you act you can change something). Ich freue mich über Eure Ideen und Inspirationen via Kommentarfunktion.
Merci und gute Nacht!