Dienstag, 5. Juni 2012

Die 12 Erfolgsfaktoren erfolgreicher Online-Kampagnen

Nach unserem Workshop am Deutschen Fundraising Kongress enstandt dieser 4 minuetige Podcast - ein WrapUp des Workshops quasi. Enjoy and share :)


Samstag, 21. April 2012

Wo war #Kony gestern Nacht?


Nicht ganz unerwartet, ist der #Kony-Aktiontag - an dem auf der ganzen Welt hätten Kony 2012 Poster aufgehängt werden sollen - vollkommen ins Wasser gefallen. In Zürich konnte ich in Eigenrecherche drei DINA-3 Plakätchen sowie das Gegenstatement der Agentur Feinheit ausmachen. Google zeigt 2 deutschsprachige Newstreffer und auch in den internationalen E-Medien wird von einem Flop gesprochen. In diesem Blogpost soll die Frage erörtert werden, warum die Aktion so erfolglos war und was es für Möglichkeiten gibt Menschen zu mehr als einem Klick zu bewegen. Hier erst einmal aus meiner Sicht vier Hürden der Kony-Kampagne:

1. Emotionaler Zeitfaktor: 
Wie im Guardian sehr schön zitiert "Kony is so last month." - Mehr als 7 Wochen nach dem Video-Launch ist man emotional so  weit von den Kindersoldaten entfernt, dass eben nur wenige bereit sind ein so hohes Involvement einzugehen.


2. Umfassende Kritik:
Die harte Kritik an der Kampagne (sowohl berechtigt als auch unberechtigt) hat wohl dazu geführt , dass viele sehr schnell selbst nicht mehr so recht wussten, was sie von der Organisation halten sollten.


3. Höhe des Involvements:
Der Sprung vom "Share this Video" zu "Get the action kid, wait 7 weeks, get some friends, get up late at night, go out, hang those billboards, don't get caught..." ist definitiv ein sehr sehr grosser und für viele wohl zu gross.


4. What's in it for me?
Die Frage der Fragen: Was hab ich davon diese Plakate aufzuhängen? Gepaart mit den Faktoren 1-3 hat der für viele nicht direkt ersichtliche Eigennutzen (ausser dem Thrill vielleicht) die Aktion wohl zum Scheitern verurteilt.


Viel spannender als die Frage, warum es nicht geklappt hat - ist jedoch die Frage, wie es zukünftig noch möglich sein kann Menschen über das Internet dazu zu bewegen auch im realen Leben aktiv zu werden und sich für ihre Überzeugung einzusetzen. Dazu hier noch mein Lieblings-Kony-Foto aus Zürich mit einer kreativen Anpassung des Kony-Plakates (ONLY if you act you can change something). Ich freue mich über Eure Ideen und Inspirationen via Kommentarfunktion.


Merci und gute Nacht!



Donnerstag, 12. April 2012

Die Zukunft des E-Fundraising? Mein Geburtstags-Spendenrap

In weniger als 24 Stunden 1.758 Euro gesammelt. WOW !


Endlich wieder Geburtstag. Endlich wieder eine Spendenrap-Aktion für Schulkinder in Südafrika. Viel Spass damit. Nach dem Anschauen bitte Aktion unterstützen auf 25.betterplace.org und teilen, teilen, teilen :)



Letztes Jahr haben wir 1.084 Euro für das Learning Center in Kwazulu gesammelt - einfach fantastisch! Dieses Jahr setzen wir die Messlatte noch höher:

Unser Ziel ist es 10 Kindern in Südafrika für 2 Jahre die Vorschule zu finanzieren. Puuh - klingt verrückt - kostet pro Kind und Monat aber gerade einmal 6 Euro! Für zwei Jahre und 10 Kinder sind das schlappe 1.440 Euro. Das packen wir doch, oder? Stellt Euch das mal vor: Wegen uns können dort tatsächlich 10 Kinder in die Vorschule gehen und haben gute Chancen auf ein besseres Leben!

Bist du dabei? 25.betterplace.org

Sonntag, 4. März 2012

1 Klick = 10 Cent Spende. "The next big thing" im Online-Fundraising?

Viele Organisationen tun sich noch immer extrem schwer mit dem Online-Fundraising. So richtig abheben mag es bisher nur im Katastrophenfall, bei einigen Umweltschutzverbänden und kleinen Organisationen.

Was Terre des Hommes Lausanne aktuell versucht, ist nicht ganz neu (ähnliche Aktionen wie 1 Cent pro Facebook-Fan gab es ja schon), aber in seiner Form doch recht innovativ und stark umgesetzt. Hier das Erklär-Video dazu - unten meine Gedanken:

Worum geht es?
Analog der bekannten TdH-Strassenaktionen kann man im Internet einen Korb voll virtueller Orangen "nehmen" und diese Orangen via Facebook, E-Mail und Twitter an Freunde verteilen. Für jede angenommene Orange spendet Coop 10 Rappen (Cent) an Terre des Hommes Kinderprojekte. Hier zum Beispiel mein Korb (greift zu)

Was ist positiv?
Die Website ist gestalterisch sehr ansprechend und extrem übersichtlich umgesetzt (4/5), das Video erklärt die Aktion in einfacher Sprache (4/5) und der Anmeldeprozess ist super einfach (5/5). Technisch ist die Aktion auf höchstem Niveau - es gibt sowohl 10 Rappen für jede meiner Orangen und noch einmal 10 Rappen für jede Orange die ein durch mich geworbener Orangenverteiler losgeworden ist. Respekt (5/5). Die Idee mit der Rangliste treibt wirklich dazu an, immer weiter zu verteilen und schafft ein wenig Gaming-Feeling -- ich spreche aus Erfahrung(5/5).

Wo gibt es noch Nachholbedarf?
Leider stolpert man vor allem im Deutschen über einige ungerade Übersetzungen. Erst klickt man auf "Nehmen Sie einen Karton", dann muss ich den Karton sogar "bestellen" und irgendwie kommt man nicht mehr so recht mit ob das jetzt alles virtuell ist oder ob TdH einem plötzlich einen Karton voll Orangen nach Hause schickt (-3). Auch würde es sehr gut passen, wenn man die Aufforderung direkt an die Pinnwand von Freunden posten könnte, was derzeit noch nicht möglich ist (-1). Und ganz ehrlich: 10 Rappen für 2 Logo-Impressions für Coop sind durchaus ein guter Deal. Für sie sind das super billige Impressions in einem sehr CSR-positiven Umfeld (-5). Edit: Natürlich weiss ich nicht, wie der Coop TdH sonst unterstützt und möchte mich hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Fazit - "the next big thing"?
Aktueller Stand nach drei Tagen: 408 Franken durch knapp 400 Teilnehmer -- Anstieg bisher geradlinig. Das Ziel von 10.000 Franken ist noch in weiter Ferne. Allgemein habe ich jedoch das Gefühl, dass diese Art des Sponsoring-Fundraisings durchaus in die sozialen Medien passt: Man generiert authentisch Reichweite indem man den Unterstützern ein soziales Objekt anbietet (der eigene Korb Orangen), gewinnt neue und involvierte E-Mail Unterstützer und generiert sogar noch ein wenig Spenden - die jedoch allein vom Web-Programming aufgefressen worden sind. Sprich: Es ist eigentlich keine Fundraising-Aktion sondern eine Awareness und Unterstützerbasis-Aufbau-Aktion. Man hätte auf der Seite eventuell noch die Möglichkeit geben sollen, wenn man keinen Korb nehmen möchte, einen kleinen Beitrag aus eigener Tasche an TdH zu spenden.

P.S.: Lieber Coop, falls Ihr Euer Social Media Monitoring vorbildlich betreibt und das hier lest: Erhöht Euer Gebot pro Orange doch auf 50 Rappen und ich kaufe nächsten Monat nur bei Euch und nicht beim Migros ein ;)

Donnerstag, 16. Februar 2012

Virales E-Campaigning: Mein Artikel zur Clooney-Kampagne im Fundraiser Magazine

Stolz wie Harry präsentiere ich Euch meinen Artikel aus dem Fundraiser Magazine zu den Erfolgsmechanismen der "Clooney-Kampagne". 1'000'000 Views auf Youtube und 40'000 E-Mails an George Clooney sowie einen Mediawert von mehreren Millionen Euro sind es doch Wert sich ein wenig länger mit der Auswertung zu beschäftigen...

Danke an Alle für Feedback, Shares und Tweets.

Zum Anschauen: Einfach "Expand" klicken und dann scrollen zum reinzoomen.

P.S. Das Fundraisier Mag kann hier bestellt werden. Ist wirklich lesenswert!

Freitag, 20. Januar 2012

Greenpeace Schweiz: Integrierte Kampagne "David werden"




Ist eine Zeitung? Ist es ein Kunstwerk? Ist es Altpapier? Ja und Nein, es ist ein Mailing...

Und zwar das neue von Greenpeace Schweiz, neueste Werbemassnahme der integrierten "David Werden" Kampagne, welches laut persoenlich.com an 260.000 Adressen versendet wird (sowohl bestehende als auch neue Spender). Sie greift wichtige Greenpeace-Themen auf und bestückt diese mit interessanten Illustrationen des Künstlers Anatolji Pickmann (siehe unten).

Greenpeace Schweiz gibt allgemein extrem Stoff, was Werbung und Akquise angeht - gestern habe ich den TV-Spot gesehen, heute war auch wieder eines dieser mittelmässig-spannenden ganzseitigen Inserate in der 20 Minuten ("Jetzt werden alle David"). Hier der TV-Spot, weiter unten meine Einschätzung dazu:


Ich weiss nicht, was ihr von dieser ganzen "David werden"-Geschichte haltet - für mich ist weder die Idee neu noch fühle ich mich durch die Umsetzung irgendwie zum Aktivismus ermutigt. Der zentrale Call-to-Action lautet "Werde David - nimm am Gewinnspiel auf david-werden.ch teil und gewinne eines von drei E-Bikes"...äääh, wie un-aktivistisch ist das denn? Was hat das blöde Gewinnspiel mit Goliaths bekämpfen zu tun? Da ist der Greenpeace-Kern zurecht über die zu starke Marketing-Ausrichtung frustriert. Sowohl im Web wie auch auf den Zeichnungen im Mailing wird den willigen Davids kein Weg aufgezeigt, wie er jetzt aktiv gegen die Goliaths kämpfen kann...

In diesem Sinne: Bleibt wer ihr seid!
Christoph




Donnerstag, 5. Januar 2012

Sex ist kein Unfall...

Wie versprochen heute die 2. "Kondom-Kampagne". Diesmal handelt es sich um einen TV-Spot von MTV mit dem Titel "Sex ist kein Unfall". Die Spots im 80-Jahre-Komik Stil wurden auf MTV geschaltet und haben auch auf Youtube gemeinsam schon über 1.000.000 Aufrufe. Der Inhalt scheint also durchaus zum Weiterleiten zu motivieren.

Was meint ihr, haben diese Spots darüber hinaus irgendeinen wirklichen Effekt auf das Zielpublikum? Wird die Kondomnutzung steigen? Meinungen einfach als Kommentar hinzufügen. Ich freue mich auf die Diskussion.

Hier 2 der 4 Spots - enjoy :)


Mittwoch, 4. Januar 2012

Gott sei Dank - Kondome schützen!

In den nächsten Tagen stelle ich 3 Kampagnen zum Thema "Kondome & Aids-Protektion" vor. Freue mich über Kommentare, Meinungen, Shares und Tweets.

1. Gott sei Dank - Kondome schützen


Leider ist die Aktion bereits vorbei und die Applikation auf Facebook funktioniert nicht mehr. Insgesamt eine interessante, neue Herangehensweise. Schön vor allem wie ein "Like" für die NGO mit dem Live-Event verknüpft wird und man mit den ernsten Thema dem völlig überreizten "Like my Page" einen Sinn gibt. Leider ist die Aktion an sich zu weit weg von der tatsächlichen Forderung an die Kirche - es geht also mehr um Aufmerksamkeit für das Thema als um tatsächliche Veränderung. Gemäss WUV hat die Katholische Kirche auch noch nicht reagiert.


Wie ist das Ergebnis von 13'000 deutschen Vimeo-Views und 10'000 Facebook Fans zu bewerten? Für eine so junge Organisation als durchaus positiv. Hätten es mehr sein können? Ja. Die kreative Umsetzung und der Fokus auf die katholische Kirche hätten aus meiner Sicht durchaus noch mehr Potential gehabt. Ein bremsender Faktor ist sicher der Tell-a-Friend via Facebook. Die Message "Werde Fan von Jugend gegen AIDS und Maria vergiesst live eine Träne für deine Unterstützung" ist jetzt eher gääähn. Die Message sollte doch eher sein (Achtung: Freestyle) "Die katholische Kirche will nicht einsehen, dass Kondome schützen! Auch Maria bringt das zum Weinen. Setze jetzt ein Zeichen gegen Aids und sieh Marias Reaktion live per Webcam...".








Es finden sich vor allem in Blogs Nennungen zur Aktion, an den grossen Newsportalen scheint es vorbei gegangen zu sein - obwohl gerade diese ein wichtiger Push-Faktor für das Lostreten viraler Effekte sind. Hierfür hätte die Facebook Seite in den Hintergrund rücken müssen und die Aufforderung an die Kirche nach vorne - so ist es zu sehr Spiel und zu wenig Ernst. Die Forderung zu unkonkret, keine Deadline, kein konkreter Ansprechpartner.

Was denkt Ihr?